Radschnellwege sind eine durchaus interessante Alternative für Pendler im Großraum München. Insbesondere mit der zunehmenden Beliebtheit von eBikes eröffnen sich hier neue Möglichkeiten für den Weg zur Arbeit und viele Arbeitgeber fördern mittlerweile die Anschaffung von Fahrrädern. Um hier aber den Durchbruch zu schaffen fehlen attraktive Wegeverbindungen.
In den vergangenen Jahren wurden viele verschieden Radschnellwege von den Außenbereichen in die Münchner Innenstadt untersucht. Darunter war auch eine Route nach Dachau. Leider wurde aber die Planung für den Weg nach Ebersberg der vielversprechenden Route nach Dachau vorgezogen. Wegen der sehr begrenzten Planungskapazitäten und Geldmittel für Radwege in Bayern heißt das, dass der Radschnellweg nach Dachau in der bestehenden Planung nicht in absehbarer Zeit realisiert werden kann.
Wir brauchen daher einen neuen Ansatz um hochwertige Radwegeverbindungen in die Münchner Innenstadt zu schaffen. Am einfachsten ist es daher bestehende Wege so aufzuwerten, dass sie als „quasi“ Radschnellweg genutzt werden können. Das Bündnis schlägt dazu folgende Route als „Ausbauroute“ vor:

Diese Route hat einige Vorteile:
- Die Streckenlänge ist im Vergleich zur bisherigen Planung vergleichbar
- Die Strecke ist landschaftlich attraktiv und verbindet einige Naherholungsgebiete miteinander
- Große Arbeitgeber wie MAN, MTU und BMW liegen entlang der Strecke
- Ein Anschluss an den Würmtalradweg und nach Oberschleißheim ist problemlos möglich
Um das volle Potenzial dieser Strecke zu heben, müssten aber verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, die je nach Verfügbarkeit von Investitionsmitteln abgestuft durchgeführt werden könnten.
Die günstigste (aber auch effektivste) Maßnahme wäre die Einführung von Fahrradstraßen entlang der Strecke (das ist eigentlich ohnehin angesagt, da einige Abschnitte der Strecke Teil der offiziellen Wegeführung von Karlsfeld bzw. Feldmoching zum Marienplatz sind).
Eine zweite Maßnahme wäre die bessere Pflege der bestehenden nicht asphaltierten Wegabschnitte. Durch einfache Maßnahmen zur Entwässerung der Wege und einem effektiven Winterdienst währen diese Wege ganzjährig nutzbar.
Abschnittweise könnten bestehende Wege asphaltiert werden. Die Wege sind bereits befestigt, womit eine Asphaltierung einfach möglich sein sollte.
Je nach Verfügbarkeit von Grundstücken könnte an verschiedenen Stellen die Wegführung optimiert werden. Z.B. gibt es zwischen Karlsfeld und Feldmoching mehrere bestehende Querungen der A99, die in eine optimierte Wegeführung einbezogen werden könnten. In Moosach gibt es die aufgelassenen Gleise zum alten Olympia S-Bahnhof, die als Radweg genutzt werden könnten.
Und als weitestgehende Maßnahme können die verschiedenen Wegabschnitte zum Radschnellwegstandard angehoben werden.
In jeden Fall könnte somit mit einfachen Maßnahmen sehr schnell eine wesentliche Verbesserung für Radfahrer nach München erreicht werden. Immerhin wäre es schon ein Fortschritt, wenn eine Wegeverbindung ein sicheres, einigermaßen sauberes und ganzjährig nutzbares Fortkommen gewährleistet.
Entschuldigung. Vor lauter Aufregung habe ich übersehen, dass der Weg gar nicht durchs Schwarzhölzl geht.
Jetzt habe ich einen Vorschlag: Legt den Weg von der Augustenfelder Straße über die Kufsteiner Straße entlang der B471 zur Bajuwarenstraße und von dort zum Feldmochinger Weg (Kreuzung Krebsbach). Da müssten zwar Verbinungswege geschaffen werden. Die würden über heute freies Feld gehen. Aber das muss drin sein. Es geht nicht, dass ihr wahllos durch Karlsfeld plant.
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Hallo Michael,
wir befassen uns hier in Karlsfeld ja auch intensiv mit der Frage. Deshalb ein paar Anmerkungen zu der Route, die du vorschlägst.
1. Die Wegeführung am Nordufer des Karlsfelder Sees ist für einen Radschnellweg gänzlich ungeeignet, da es ständig zu Konflikten mit Badegästen und Spaziergängern kommen wird. Da kann mal als Freizeitradler im Schritttempo durchradeln, aber eben nicht schnell.
2. Die Unterführung unter der Bajuwarenstraße ist zu eng und zu schmall für einen Radschnellweg.
3. Ich sehe nicht, dass die großen Arbeitgeber MAN und MTU an der Strecke liegen.
Was mir generell wichtig ist: Ich glaube, wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass es EINEN Radschnellweg von Dachau nach München gibt, der für alle passt. Ich glaube, wir brauchen mehrere Wege. Z.B. eine Strecke westlich der Bahn, eine vom Dachauer Bahnhof entlang der B304 nach Karlsfeld (die aktuelle „offizielle“ Variante), und eine Strecke von Dachau Ost über Karlsfeld nach München (denn ich glaube z.B. nicht, dass jemand erst von Dachau Ost zum Bahnhof fährt, um dort einen Radschnellweg zu erreichen, wenn es direkter nach Karlsfeld geht). Und genau für diese Verbindung von Dachau Ost nach München ist dein Vorschlag ab der sogenannten „Handwerkersiedlung“ sehr gut brauchbar. Kannst du mal einen ähnlichen Vorschlag machen, wie die Route ab Dachau Ost geführt werden könnte?
Gruß, Adrian
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Servus Adrian,
vielen Dank für Deine Anmerkungen. Die Wegeführung ist natürlich subjektiv, so wie ich den Weg nach München derzeit praktisch nutze. Diese Wege sind nicht unbedingt Radschnellweg-tauglich, aber immerhin relativ sicher und schnell.
Zu 1: Der Konflikt Rad und Fußgänger ist überall gegeben. Das Grundproblem ist ja, dass auf ungeeigneten Wegen eine Radwege-Wegweisung angewendet wird. Die Nordseite vom Karlsfelder See und durchs Schwarzhölzl ist ein ausgewiesener und beschilderter Radweg nach Feldmoching. Tatsächlich müsste man noch etwas nördlicher einen eigenen Radweg anlegen, damit hier Fußgänger und Radfahrer getrennt werden.
zu 2. Die Unterführung ist natürlich zu eng. Aber meiner Meinung nach auf absehbare Zeit nicht zu verbessern. Also lieber eine Engstelle als ein schlechter Gesamtweg.
zu 3. Du hast recht, dass es mehrere Wege nach München geben muss. Der Würmradweg ist ja schon eine gute Route in den Münchner Westen, der von Dachau Süd über die Bayernwerkstraße (vorraus. die Bayernwerkstraße wird zur Fahrradstraße) gut erreichbar ist. Der Weg westl. der B304 wäre auch gut, wen dieser begradigt werden könnte. Dachau-Ost wäre am Besten über den Weg am Tiefengraben an meinen Vorschlag angebunden (Nachteil, es geht wieder über den Karlsfelder See – die Route an der alten Römer Straße zur Handwerkersiedlung ist zu eng). MAN und MTU wären übrigends relativ gut bei meinem Vorschlag angebunden, weil hinter der Karlsfelder Kläranlage der Radweg an der Würm abzweigt, der direkt wieder zur Dachauer Str. führt. Auch wenn es weiter ist, der Weg ist wesentlich sicherer als quer durch Karlsfeld (zumindest von Dachau-Ost aus).
Auf jeden Fall können wir dazu weiter im Austausch bleiben. Es muss sich jedenfalls etwas Bewegen – und es darf nicht teuer sein.
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Hallo,
also ich wohne in der Augustenfelder Straße, und würde diese oder vergleichbare Routen möglicherweise am Sonntag mit Famiele fahren, für den weg in die Arbeit suche ich mir die schnellset Stecke nicht die schönste … denn es macht schon einen unterschiesd ob ich 15 Minuten einfach länger brauche oder nicht, so Denke werden es die meisten halten
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Servus Georg,
stimmt, jeder fährt etwas anders Rad. Genau deswegen brauchen wir nicht nur den EINEN Radschnellweg nach München, so wie das in den letzten Jahren diskutiert wurde. Wir brauchen mehrere brauchbare (und fahrbare) Alternativen. Eine Route wäre dabei der Würmtalradweg in den Münchner Westen. Eine weitere Route (die kürzeste in die Münchner Innenstadt) wäre durch Moosach, Gut Nederling, Rotkreuzplatz, Nyphenburger Str.). Und die dritte wäre die von uns skizzierte Route – diese Route ist (tatsächlich nicht für die Innenstadt aber) je nach Ziel im Münchner Norden/Osten schon die kürzeste Variante.
Ein weiterer Aspekt bei der Routenwahl ist natürlich auch die Reisegeschwindigkeit und damit verbunden die Sicherheit. Die skizzierte Route ist in dieser Hinsicht bei hohen Geschwindigkeiten die bessere Wahl (kaum Ampeln, wenige unübersichtliche Engstellen und lange Strecken ohne Halt)
In jeden Fall ist es wichtig, diese Strecken so auszubauen, damit man gut und sicher vorankommen kann.
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