Am Sonntag, 11. April, wird mit Kai Kühnel einer der engagiertesten und profiliertesten Kommunalpolitiker Dachaus 60 Jahre alt. Das Bündnis für Dachau gratuliert ihrem Gründungsmitglied, Stadtrat und Bürgermeister herzlich zum runden Geburtstag.
Kai Kühnel war schon immer ein politisch interessierter Mensch. Der Auslöser, sich parteipolitisch zu engagieren war die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 beziehungsweise die Reaktion der deutschen Politik auf diese Katastrophe. Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann hatte damals behauptet, der Reaktorunfall von Tschernobyl wäre unbedenklich und für die Menschen in Deutschland keine Gefahr. Daraufhin trat Kai Kühnel der Partei der Grünen bei und wurde in den 90er Jahren in den Kreistag des Landkreis Dachau gewählt. Mitte der 90er Jahre war er Gründungsmitglied des Bündnis für Dachau, auf deren Liste für die Kommunalwahlen 1996 Mitglieder der Grünen, der ÖDP und parteipolitisch unabhängig engagierte Bürgerinnen und Bürger kandidierten. Kai Kühnel wurde in den Stadtrat gewählt und gehört diesem Gremium nun seit 25 Jahren an.
2014 wählte ihn der Stadtrat zum Bürgermeister und damit zum Stellvertreter des neu gewählten Oberbürgermeisters Florian Hartmann. Mehrere konservative Stadträtinnen und Stadträte gaben ihm damals offenbar ihre Stimme, da SPD, Grüne und Bündnis für Dachau keine Mehrheit im Gremium besaßen. Dies zeigt, dass Kai Kühnel als Persönlichkeit und Politiker parteiübergreifend hochgeschätzt wird. Im vergangenen Jahr wurde er vom Stadtrat erneut zum Bürgermeister gewählt.
Zu den größten Erfolgen seines politischen Engagements in Dachau zählt unter anderem die Schaffung des Dachauer Kulturamts. Damals gegen Widerstände durchgesetzt, da es so etwas ja wohl nicht brauche, hat sich das Kulturamt längst als unverzichtbar für das kulturelle Leben in der Stadt Dachau etabliert. Auch das erfolgreiche Bürgerbegehren gegen die Beteiligungen der Dachauer Stadtwerke an Kohlekraftwerken in Lünen und Krefeld im Jahr 2010 geht unter anderem auf Kai Kühnels Engagement zurück. Da aus vertraglichen Gründen nicht mehr aus der Beteiligung am Kraftwerk Lünen ausgestiegen werden konnte, müssen die Stadtwerke Dachau jährlich hunderttausende Euro negativ verbuchen. Die Beteiligung am Kraftwerk Krefeld konnten Kai Kühnel und seine Mitstreiter verhindern, was den Dachauer Stadtwerken vermutlich jährlich sechsstellige Verluste erspart.
Kai Kühnel allerdings auf sein politisches Engagement zu beschränken, erfasst nicht den ganzen Menschen. Kai Kühnel ist außerdem selbstständiger Architekt mit Büro in Dachau, Ehemann und Vater von drei Töchtern, inzwischen mehrfacher Opa, und auch wenn immer noch ungeklärt ist, woher er die Zeit dafür nimmt – Freunde vermuten, dass Tage für ihn 40 Stunden lang sind und nicht nur 24, andere mutmaßen, es gäbe zwei gleichaussehende Kai Kühnels, die sich das ganze Engagement untereinander aufteilen – aber richtig gute Freunde wissen, dass es einfach nur einen Kai Kühnel gibt, der sich einfach ständig für das engagiert, was ihm wichtig ist. Und das sind: Familie, politisches Engagement, Freunde, Kultur und da insbesondere die Musik.
Neben seinem Beruf, seiner Familie und seinem politischen Engagement ist Kai Kühnel als Vorsitzender des Tollhaus e.V. seit Jahrzehnten Organisator von Konzerten in Dachau. Dass Künstlerinnen und Künstler wie Sofia Talvik, Christina Martin, Sara Niemietz und Tim McMillan, die weltweit unterwegs sind, immer wieder nach Dachau kommen, um hier kleine Konzerte zu spielen, ist Kai Kühnel zu verdanken – und sicherlich auch den Frühstücks-zubereitungskünsten seiner Frau Heide.
Mit Kai Kühnel wird am Sonntag ein Dachauer 60 Jahre alt, der sich seit Jahrzehnten für seine Mitmenschen engagiert wie kaum jemand anderes. Das Bündnis für Dachau gratuliert ganz herzlich und wünscht ihm weiterhin Gesundheit, Frohsinn und Freude am Gestalten. Die Stadt Dachau kann davon nur profitieren.
