Am Dienstag dem 24.10.2023 wurde im Werkausschuss der diesjährige Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 und folgende vorgestellt. Wir haben diesen doch sehr ambitionierten und mit einigen Weichenstellungen für die Zukunft versehenen Wirtschaftsplan bereits HIER vorgestellt.
Von einer kleinen Minderheit wurde dieser Wirtschaftsplan schließlich abgelehnt. Jetzt fragt man sich natürlich, warum jetzt akkurat dieser Wirtschaftsplan abgelehnt wurde, der wohl durchaus einer der bemerkenswertesten Wirtschaftspläne der letzten 20 Jahre ist. Schließlich wird hier der Einstieg in die Geothermie (wie auch immer geartet) und damit der Einstieg in ein völlig neues Leitungsnetz in der Stadt Dachau mit aufgenommen.
Und da kommen die wundersamen Rechenkünste des Herrn Winter ins Spiel. Von 100 Mio. EUR neuen Schulden spricht da der Herr Winter. Das hört sich jetzt natürlich schon beeindruckend an. Stimmt halt aber so nicht. Seit 2010 wurden 65 Mio. EUR neue Schulden aufgenommen und im gleichen Zeitraum 25 Mio. EUR getilgt. Hört sich schon gleich ganz anders an – richtig! Jetzt muss man das dann auch nochmal bewerten: Die Stadtwerke bauen ein neues Hallenbad – das haben die Stadtwerke noch nie in Ihrer Geschichte vorher gemacht – und haben ca. 10 Mio. EUR in den Ausbau des 10-Minuten-Takts der Busflotte investiert. Und das auch noch mit den Stimmen der kleinen Minderheit, die sich heute darüber mokiert.
Noch eine beliebte Rechenkunst des Herrn Winter. Die Personalkosten haben sich um 116 % seit 2010 erhöht. Das ist jetzt nicht so schwer zu errechnen, da hat er wohl recht. Die Frage ist nur – ist das wirklich ein Skandal? Schlussendlich wohl nicht. Alleine im Jahr 2020 wurden 30 neue Stellen im Bereich Verkehrsbetriebe für den neuen 10 Minuten-Takt geschaffen – übrigens mit den Stimmen der kleinen Minderheit, die sich heute darüber mokiert.
Über die Auswirkungen des liberalisierten Strom- und Gasmarkts und deren Folgen für den Wettbewerb wollen wir uns an dieser Stelle nicht auslassen. Die Frage, ob ein Absatzminus von 21 % gut oder schlecht ist, kann man wohl nur im Vergleich mit anderen Stadtwerken klären. Aber eins kann man sicher sagen. Die maßgebliche Entscheidung der damals nicht in der Minderheit befindlichen heutigen Minderheit um Herrn Winter zum Kohlekraftwerk Lünen hat Jahr für Jahr einen Schaden von rund 1 Mio. EUR – also 20 Mio. EUR insgesamt – zur Folge. Für diese 20 Mio. EUR könnten wir heute viel Personal bezahlen, oder auch in das für die Zukunft so wichtige Geothermienetz investieren.
Wenn man schon rechnet, dann sollte man alles mit einrechnen, Herr Winter! Dann sollte man den Mitarbeitern vielleicht auch sagen, dass jetzt 10 % gehen müssen, weil man Lünen so verbockt hat. Dann muss man auch den Dachauer Bürgern erzählen, dass man kein Hallenbad möchte, so wie in Karlsfeld. Und man muss den Bürgern auch sagen, dass man nicht in die Zukunft der Dachauer Wärmeversorgung einsteigen möchte – aber das sollte man vielleicht vorher innerhalb der Minderheitsfraktion besprechen.
Wir vom Bündnis für Dachau lassen uns von den wundersamen Rechenkünste des Herrn Winter nicht blenden und arbeiten mit immer neuen Ideen für eine gute Zukunft der Stadtwerke Dachau.

Vielen Dank fürs nachrechnen!
Die möglichen Einsparungen des CO2 durch Geothermie statt Betreiben der Kohlekraftwerke könnte man ja auch noch berechnen und einpreisen, oder?
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