Bündnis widerspricht Dachauer Moosverein – Voraussetzungen für ein erfolgreiches Kalterbachprojekt

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am 01.06.2022 berichtete der Dachauer Moosverein auf Antrag des Bündnis für Dachau im Umwelt- und Verkehrsausschuss über seine Aktivitäten zur Erhaltung des Dachauer Moos. Im Verlauf des Berichts wurde bekannt gegeben, dass das Projekt Kalterbach auf seiner gesamten Länge genehmigt wurde. Zu diesem Erfolg gratuliert das Bündnis für Dachau.

Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde auch das Thema Wiedervernässung von Teilen des Dachauer Moos insbesondere im Kerngebiet des östlichen Dachauer Moos rund um den Kalterbach angesprochen. Dabei wurde von Seiten des Dachauer Moosverein darauf hingewiesen, dass im Rahmen des Projekts Kalterbach „Artenschutz vor dem Moorschutz“ gilt und insbesondere wegen des bedeutenden Vorkommens der Helm-Azurjungfer damit eine Wiedervernässung in diesem Bereich nicht möglich wäre. Eine Wiedervernässung ist allerdings die mittlerweile von allen Fachleuten als am wirksamsten anerkannte Voraussetzung, um den weiteren Abbau von Moosböden zu verhindern und weitere CO2-Emissionen zu vermeiden.

Dazu hat Das Bündnis für Dachau weiter recherchiert. Danach muss festgestellt werden, dass die Aussage „Artenschutz vor Moorschutz“ nicht aufrecht erhalten werden kann. Es ist durchaus möglich eine Wiedervernässung mit dem Artenschutz zu vereinbaren. Außerdem hat der Klimaschutz mittlerweile eine überragende Bedeutung erlangt.

Das Bündnis für Dachau leitet daraus vier Forderungen für ein erfolgreiches Kalterbach-Projekt ab:

  • Das seit Jahren angekündigte Moorhydrologische Gutachten muss auf alle Fälle im Vorfeld von Maßnahmen am Kalterbach, d.h. schnellstmöglich erstellt werden.
  • Der (scheinbare) Zielkonflikt zwischen Schutz der Helm-Azurjungfer und der Notwendigkeit zur Wiedervernässung des Dachauer Mooses muss durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen so weit wie möglich aufgelöst werden.
  • Der LBV und der Bund Naturschutz und der Bauernverband müssen in die Planungen von Beginn an mit eingebunden werden. Dies kann z.B. sehr gut über den „AK Klimaschutz und Moorschutz“ erfolgen, der jetzt im Juli gegründet wird. Maßnahmen im Rahmen des Kalterbach-Projekts müssen im Konsens erfolgen.
  • Der Bayrische Bauernverband und die örtlichen Landwirte im Dachauer Moos müssen über die Folgen der weiteren Degeneration des Dachauer Moos besser informiert werden. Das Bildungsangebot muss verstärkt darauf ausgerichtet werden.

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