Die Dachauer Nachrichten berichten in Ihrer gestrigen Ausgabe über die möglichen Auswirkungen der Mega-Fusion Vonovia-Deutsche Wohnen. (Fusion Vonovia und Deutsche Wohnen: Arbeiten auf MD-Gelände sollen auch nach Eigentümerwechsel weitergehen).
Der Artikel bringt einige interessante Aspekte auf den Punkt: Vonovia, Deutsche Wohnen, Isaria oder wer auch immer will auf dem Gelände „WOHNUNGSNEUBAU IM GROSSEN MASSSTAB“. Damit wird einmal mehr klar, dass hier ausschließlich die maximale Gewinnoptimierung angestrebt wird. Die Belange Dachaus sind für den Immobilien-Konzern dabei nebensächlich. Es ist offensichtlich, dass die Stadt Dachau klare Vorgaben machen muss, um nicht unter die Räder dieses Großkonzerns zu geraten. OB Hartmann hat es treffend formuliert: Die Bebauung des Geländes „muss gut werden“, also muss die Stadt entscheiden: „so wollen wir es haben“.
Was nicht im Artikel steht, ist, dass für den jetzt schon vierten Verkauf des Geländes kein einziger Cent Grunderwerbssteuer bezahlt wurde. Hier kann man wieder mal verfolgen, wie große Konzerne ohne Steuern zu bezahlen im großen Maßstab spekulieren können. Privatpersonen hätten für diese Transaktionen jedenfalls Steuern in Millionenhöhe bezahlen müssen.
Sehr interessant ist auch der jetzt genannte Kaufpreis für das MD Gelände. Mit 600 Mio. EUR dürfte das 17 ha. große MD Gelände somit die mit Abstand wertvollste Industriebrache in ganz Deutschland sein.
Noch interessanter ist die rasante Wertenwicklung des Geländes innerhalb der letzten 15 Jahre. Unter OB Bürgel wurde das Gelände der Stadt angeblich noch für 1 EUR angeboten. Diese Wertentwicklung von ca. 600 Mio EUR vom ursprünglichen Besitzer Myllykoski über die Dachau Entwicklungsgesellschaft mbH, der Isaria Wohnbau, dem US Fonds Lone-Star, der Deutschen Wohnen und jetzt Vonovia wirft jedenfalls Fragen auf.
Müssen wir als Stadt jetzt die Refinanzierung einen Spekulationsgewinns von 600 Mio. EUR ermöglichen? Warum wurde ein Kaufangebot von 1 EUR damals abgelehnt? Haben die übermäßigen Zugeständnisse zur Bebauung eine solche Spekulationsspirale erst möglich gemacht?
Fragen über Fragen, die sicherlich irgendwann beantwortet werden müssen!
Der Bürgerwille ist unverhandelbar!
Die Ergebnisse dieser Bürgerbeteiligungen bleiben für uns die Richtschnur unserer Entscheidungen. Der Bürgerwille wurde in mittlerweile 3 Bürgerbeteiligungen bereits beschrieben:
- Mehr Grün statt Beton
- Mehr Gewerbe als Wohnen
- Mehr Raum für die Amper
- genossenschaftliches Bauen und Sozialwohnungen in städtischer Hand
Das Bündnis ist der Stadt Dachau und den Dachauer Bürgern verbunden und wir werden nicht zulassen, dass der Bürgerwille Schritt für Schritt ausgehebelt wird, damit die Spekulationsgewinne für verschiedenste Immobilienkonzerne bezahlt werden können.
Und wir werden nicht dafür bezahlen, dass hier der Übernahmekandidat Deutsche Wohnen nochmal künstlich wertvoller gemacht wird um den Übernahmepreis zu erhöhen!
Da bleibt nur zu hoffen, das die Armada von Anwälten dieser Investoren, die ja nur die Gewinnmaximierung anstreben nicht mit Rechtsverdrehung und anderen Hintertürchen den Willen der Bürger, der Stadt hintergehen. Dies ist aber zu befürchten, da im Vergleich zu diesen Rieseninvestoren schon die viel kleineren, ortsansässigen Bauträger Dachau unter sich aufteilen und kaputt bauen.
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