Viele Vermieterinnen und Vermieter möchten langjährigen Mietern etwas zurückgeben – etwa, indem sie nach vielen Jahren die Miete reduzieren. Oft heißt es, das bringe Ärger mit dem Finanzamt. Doch das stimmt nicht.
Die Regel:
Solange die Miete mindestens 66 % der ortsüblichen Vergleichsmiete beträgt, gibt es steuerlich keine Nachteile. Erst darunter kürzt das Finanzamt die Werbungskosten.
Beispiel Dachau:
Wohnung Baujahr 1972, 75 m², ortsübliche Vergleichsmiete lt. Mietspiegel: 12 €/m² = 900 € kalt.
- 100 % = 900 €
- 66 % = ca. 592 €
Wer also nach zehn Jahren die Miete von 900 € auf 650 € reduziert, belohnt Treue – und bleibt steuerlich voll abgesichert.
Unsere Botschaft:
Fair vermieten heißt auch: Verlässliche Mieterinnen und Mieter belohnen, ohne auf Sicherheit zu verzichten.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine steuerliche oder rechtliche Beratung. Maßgeblich ist immer die individuelle Situation. Bitte im Zweifel beim Steuerberater oder Finanzamt nachfragen.
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Hallo Herr Kühnel, danke für Ihren Beitrag!
Woher haben Sie die Erkenntnis, dass viele VermieterInnen die Mieten senken möchten, aber dies aus Angst vor dem Finanzamt nicht tun? Gibt es hierzu konkrete Zahlen und Belege?
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Hallo Herr Loderer, es ist mir bei Diskussionen in vielen Gesprächen aufgefallen, dass dieser Irrglaube vertreten wird. Ich habe als Architekt oft mit Bauherren zu tun und komme immer wieder auf diesen Punkt. Erst beim recherchieren zu dieser Serie ist mir bewusst geworden, das dieses Argument gar nicht zieht. Eine Datenbank dazu habe ich nicht in der Hinterhand. Viele Grüße Kai Kühnel
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Hallo Herr Kühnel, das ist interessant. Als Amtmann im Notardienst höre ich oft von den Sorgen von Vermietern, dass sich eine Vermietung vor allem auch vor dem Hintergrund immer mieterfreundlicherer (und vertraglich oft nicht abdingbarer) Vorschriften finanziell und nervlich nicht mehr lohnt – also genau das Gegenteil von Ihrer Wahrnehmung. Mit Zahlen belegen kann ich dass allerdings auch nicht.
Viele Grüße
Christian Loderer
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Guten Morgen Herr Loderer, sicherlich gibt es das auch, aber es wie bei allen Themen, es gibt freundliche und weniger freundliche Autofahrer, Radfahrer, Mieter und Vermieter. Ich will mit der Serie zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, es eben anders zu machen, als die gegensätzlichen Interessen von Vermietern und Mietern auszureizen. Miteinander geht es langfristig vielleicht besser und im Netz gibt es meist nur polarisierende Ratschläge für eine Seite.
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