Nicht leicht zu durchschauen ist die Diskussion um die Sporthallennutzung, die der Kreisauschuss den Sportvereinen als Weihnachtsgeschenk kredenzte. Eine Erhöhung um 292% vom 13,69€ auf 40€ pro Stunde.
Günter Dietz Sportreferent (CSU) erinnert sich in seinen einleitenden Worten an die Kreisausschusssitzung an der er als Zuhörer teilgenommen hat: der einziger Kreisrat der gegen die Gebührenerhöhung argumentierte war OB Hartmann (SPD).
Was hat das mit der Stadt zu tun? Die Stadt Dachau stellt den Dachauer Sportvereinen die Dachauer Sporthallen kostenlos zur Verfügung. Da die Vereine aber einen größeren Bedarf haben als die von der Stadt betriebenen Turnhallen hergeben bezuschusst sie die Dachauer Sportvereine bei der Nutzung der Landkreis-Schulturnhallen mit 85%.
Gespräche mit den Betroffenen erachtete der Landkreis als nicht notwendig
Inzwischen ist der Landkreis zurückgerudert und die Erhöhung auf 20€ zurückgenommen. Das bedeutet bei Berücksichtigung weiterer Faktoren Mehrkosten von 96.500€ nur für die Stadt Dachau wenn es bei den 85% bliebe. Die Verwaltung machte darauf aufmerksam, „dass weder Karlsfeld, Markt Indersdorf noch die Stadt Dachau von der Verwaltung des Landkreises bis zum heutigen Tag in die Gespräche mit einbezogen wurden“ (obwohl Sie die Hauptlast der Kostensteigerung zahlen). Die Vereine wurden per e-mail informiert, die dann die Stadt informierten.
Eine Kalkulation wie es zu den angeblichen Mehrkosten komme liegt bis heute nicht vor.
Die Grünen (Dr. Modlinger,Seidl) im Stadtrat äußerten sich dazu mehrfach, dass die Entscheidung des Kreises nicht nachvollziehbar und willkürlich sei. Stadtrat Erhorn (FW) sprach von einer versteckten Erhöhung der Kreisumlage. Stadtrat Schiller (CSU) sah es positiv an, dass die Erhöhung auf 40€ um 50% wieder zurückgenommen wurde, sprach aber dennoch von einer eklatanten Erhöhung.
Stadtrat Kühnel (Bündnis für Dachau) sprach sich für einen Ausgleich der Kosten auf Basis des jetzigen Fehl-Betrages und gegen eine Fortführung der Prozentregelung aus, da ansonsten es als eine Einladung für weitere Erhöhungen auf willkürlicher Basis verstanden werden könne. Dadurch entstünden aktuell den Dachauer Vereinen keine finanziellen Nachteile. Kai Kühnel erinnere daran, dass den Dachauer Kulturvereinen durch die Schließung der Kulturschranne und des Café Gramsci enorme Mietkostensteigerungen entsanden sind, das aber niemanden interessiere, während bei Belangen des Sports der Geldbeutel sofort aufspringt. Auch die Grünen sprachen sich mehrfach gegen eine prozentuale Beteiligung aus.
Sportreferent Dietz warb weiter für eine Beibehaltung der 85% Bezuschussung. Stadträtin Drexler von der SPD schlug vor für dieses Jahr die 85% beizubehalten und die Diskussion in der nächsten Haushaltssitzung im Herbst forzuführen. Dies wurde dann auch gegen die 4 Stimmen beschlossen.
Einstimmig: Der Landkreis soll eine Kalkulation vorlegen, wie sich die Mehrkosten zusammensetzen.

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