Bündnis für Dachau – Die Jahresabrechnung 2023 für die Stadt Dachau liefert rekordverdächtige Zahlen

Verschuldung der Stadt Dachau fällt unter 1 EUR / Einwohner und damit auf ein 10-Jahrestief

Zuführung zum Verwaltungshaushalt mit 23,4 Mio. EUR auf 10-Jahreshoch

Rücklagenentwicklung mit ca. 65 Mio. EUR auf 10-Jahreshoch

Im Juli wird Jahr für Jahr im Hauptausschuss die Jahresrechnung für das Vorjahr vorgestellt. Am 16.07.2024 war es jetzt wieder soweit. Und die Jahresrechnung 2023 hat es durchaus in sich, auch wenn der Kämmerer von erheblichen Sondereffekten spricht.

Die Verschuldung ist statt einem geplanten Anstieg auf 6.5 Mio EUR auf unter 33.000 EUR gesunken und beträgt somit nur noch weniger als 0,7 EUR / Einwohner. Die Zuführung zum Verwaltungshaushalt beträgt statt geplanten 0 EUR jetzt fast 23,4 Mio. EUR und die Rücklagenentwicklung schließt mit einer Zuführung zu den Rücklagen von über 6 Mio. EUR statt einer Entnahme von 33 Mio. EUR.

Alles in Allem befindet sich der Haushalt 2023 in allen Belangen auf einem wesentlich besseren Stand als noch vor 2014 und damit in einem weit besseren Zustand als noch zu Zeiten des letzten CSU Bürgermeisters. Dies hängt natürlich auch damit zusammen, dass viele utopische Straßenbauprojekte aus damaliger Zeit nicht mehr weiter verfolgt wurden. Interessant dabei ist allerdings, dass die CSU dem jetzigen OB Jahr für Jahr Misswirtschaft vorwirft.

Bei all den guten Nachrichten stellt sich für uns allerdings auch die Frage, was uns all das Sparen bringt, wenn am Ende die Lebensqualität in der Stadt verloren geht. Einige Beispiele:

• Der Etat für den Radwegebau wurde im letzten Jahr auf 100.000 EUR reduziert während für Straßenbau und – unterhalt weiterhin über 10 Mio. bereit gestellt werden – so kann eine Verkehrswende nicht gelingen.
• Wichtige Kulturstätten wurden geschlossen und die Zuschüsse für Kulturvereine reduziert – das hat drastische Auswirkungen auf das Kulturleben in der Stadt und ein toller Musiksommer allein kann das nicht auffangen.
• Die Zuschüsse für die so wichtigen Sportvereine wurden stark gekürzt. Die geplante Eishalle oder Eisfläche wird erst gar nicht mehr von der Stadt errichtet. Jede fehlende Sportmöglichkeit ist aber auch ein Verlust an Lebensqualität für die ganze Stadt.

In jedem Fall ist es schwierig bei jeder Haushaltsberatung in den Krisenmodus versetzt zu werden, um ein halbes Jahr später festzustellen, dass wir in Dachau bayernweit super dastehen.