Dachau, den 14.7.24 Wie die SZ Dachau in der Montagsausgabe berichten wird, ist der Neubau des Landratsamtes endgültig gestoppt. Wie hoch die Kosten gewesen wären, bleibt nach wie vor intransparent. Die Schätzung des Bündnis für Dachau belief sich auf Projektkosten von 180 Mio €. Die Projektkosten in diesem Fall setzen sich zusammen aus den 9 Baukostengruppen inkl. den Abbruchkosten, den Umzugskosten, den Kosten für den temporären Ersatzbau oder entspr. Mietkosten, und den erneuten Umzugskosten für die Rückkehr ins neue Gebäude.
Finanziert werden sollte das Vorhaben von den Dachauer Gemeinden über die Kreisumlage. Für einige Gemeinden wäre das auf Dauer nicht zu bewältigen gewesen. Aber auch andere Stellschrauben waren aus Sicht der Stadt Dachau kritisch zu bewerten:
– die Verkehrsbelastung auf dem Zauner-Ring mit einer geforderten Ampel, die die Ausfahrt aus der doppelstöckigen Tiefgarage bevorzugen sollte
– die städtebauliche Einfügung des Gebäudes mit 5 Normal- und 2 Technikgeschossen
– das Ansinnen am Stadtrat vorbei auf Verwaltungsebene die Baugrubensicherung unter den öffentlichen Straßen und den Sparten (Kanal, Strom, Gas, usw.) mit hunderten horizontalen Rückverankerungen durchzusetzen. Wie auch bei allen anderen Bauvorhaben in Dachau hat sich der Stadtrat dagegen entschieden, das ist nichts Besonderes, das ist gängige Praxis.
Der Vorschlag des Bündnis für Dachau, an dem besseren Standort auf dem ehemaligen MD-Gelände mit weitaus weniger Zwängen zu planen, steht nach wie vor offen. Aber jetzt sind erstmal mehrere Millionen € für eine Planung angefallen, die nicht verwertbar ist.
Der Stopp für das Vorhaben wäre in der Vorplanung richtig gewesen, so aber wurde unnötig Ressourcen in den Behörden über Jahre gebunden, darüber hinaus Planungskosten in Millionenhöhe ohne dass man tatsächlichen Kosten zum heutigen Zeitpunkt nennen konnte.
Noch immer beharrt die Verwaltung des Landkreises darauf das Verfahren formell abzuschließen, dazu gehört ja dann auch eine Kostenberechnung, die weitaus detaillierter sein wird als eine Kostenschätzung, wir sind gespannt welche neue Summe dann genannt werden wird.
Man kann den Kreisräten gratulieren, dass sie sich fraktionsübergreifend durchgesetzt und die Notbremse gezogen haben. Die Zukunft ermöglicht bessere Standorte und nachhaltigere Lösungen.
